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Forschungsschwerpunkte
Das Fachgebiet Sozialpsychologie an der Universität Osnabrück beschäftigt sich in Forschung und Lehre schwerpunktmäßig mit den Themen Intergruppenbeziehungen (Vorurteile, Sexismus, Protestforschung), Identitätsprozesse und Konfliktforschung. Alle Forschungsschwerpunkte durchzieht eine interkulturelle Perspektive. Wir betreiben sowohl grundlagenwissenschaftliche Forschung im Labor, als auch angewandte Forschung im Feld. Unsere inhaltlichen Schwerpunkte sind im Folgenden kurz skizziert:
Intra- und Intergruppenbeziehungen
Intragruppenbeziehungen bezieht sich auf Beziehungen zu Mitgliedern der eigenen Gruppe. Menschen nehmen ihre Mitmenschen unterschiedlich wahr und gehen unterschiedlich mit Konflikten in ihren Gruppen um. Derzeit untersuchen wir zum einen, ob Menschen in unterschiedlichen Kulturen auf verschiedene Arten Konflikte lösen. Zum anderen erforschen wir, inwiefern sich die Beziehung zwischen Personen auf die Akkuratheit der Personenwahrnehmung auswirkt und mit welchen (sozialen) Konsequenzen diese unterschiedliche Wahrnehmung verbunden ist. Bei Intergruppenbeziehungen handelt es sich um Einstellungen und Verhaltensweisen zu anderen Gruppen. Beispiele für negative Einstellungen und Verhaltensweisen sind Sexismus, Rassismus, Antisemitismus. Wir erforschen, wie und wann es zu Vorurteilen und diskriminierenden Verhaltensabsichten kommt und wie Mitglieder benachteiligter Gruppen mit Vorurteilen umgehen. Ein wichtiges Feld ist hier die Forschung zur aktiven Konfrontation von Vorurteilen. Auch hier untersuchen wir, ob es Unterschiede zwischen Kulturen gibt.
Soziale Ungleichheit und soziale Veränderung
Unsere Gesellschaft ist hierarchisch aufgebaut. Es gibt Gruppen mit Privilegien und Gruppen, die stark benachteiligt sind. Wir erforschen, wie Menschen mit sozialer Ungleichheit umgehen. Was sind die psychologischen Prozesse, die soziale Veränderung anstoßen, bzw. diese verhindern? Warum gehen oft die am stärksten Benachteiligten nicht gegen soziale Ungerechtigkeit vor? Wir erforschen auch, welche psychologischen Konsequenzen die Teilnahme an Protesten hat. Aktuell untersuchen wir die Rolle von Verbündeten („Allies“) im Kontext von Protest. Warum und wann nehmen Menschen, die nicht direkt betroffen sind, „in Solidarität“ an Protesten teil?
Identitätsprozesse
Menschen haben eine unterschiedliche Bindung an soziale Gruppen. Mit manchen Gruppen identifizieren wir uns stark, von anderen disidentifizieren wir uns. Im Bereich Identifikation untersuchen wir beispielsweise, welche Rolle Nationalflaggen, Nationalismus und Patriotismus für Vorurteile gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund bzw. Menschen anderer Nationen spielen. Kürzlich haben wir eine kulturvergleichende Studie durchgeführt, in der wir untersucht haben, was Menschen in verschiedenen Kulturen weltweit mit ihren Nationalflaggen verbinden. Im Bereich Disidentifikation untersuchen wir derzeit zum einen das Konzept im Kulturvergleich und schauen uns des Weiteren die psychologischen Konsequenzen von Identifikations- bzw. Disidentifikationprozessen an.